Klinik für Kinderchirurgie und Kinderorthopädie
Traumatologie im Kindes- und Jugendalter
Mit rund 13.000 verunfallten Kindern in unserem KUNO-Kindernotfallzentrum pro Jahr und täglich durchgeführten operativen Behandlungen von Knochenbrüchen stellt die Kindertraumatologie einen wichtigen Schwerpunkt unserer Klinik dar. Durch die Integration im überregionalen Traumazentrum, Traumnetzwerk Ostbayern und unsere kinderorthopädischen Expertise, führen wir als Kinderchirurgen die gesamte Behandlung verunfallter Kinder durch. Dies reicht von leichten Prellungen über die Versorgung von Schwerstverletzen bis hin zur Korrektur von unfallbedingten Fehlstellungen.
Frakturen
Etwa jedes dritte Kind bricht sich bis zum Erwachsenwerden einen Knochen. Häufig ist es hier aber gar nicht nötig zu operieren und die Behandlung der Fraktur kann mit einem Gips oder einer Schiene durchgeführt werden, da sich bei Kindern noch viel durch das Wachstum korrigieren kann. Sollte die Fehlstellung jedoch so gravierend sein, dass eine Operation notwendig ist, haben wir sowohl die speziellen kindgerechten Implantate als auch viel Erfahrung in der Versorgung von Knochenbrüchen im Kindesalter.
Auch für Jugendliche, deren Brüche sich im Überschneidungsbereich zu Erwachsenen befinden, haben wir der Skelettreife entsprechende Behandlungsmethoden und Implantate.
Polytrauma
Ein Polytrauma bezeichnet die Kombination mehrerer Verletzungen von denen mindestens eine potentiell lebensgefährlich ist. Die Versorgung von polytraumatisierten Kindern und Jugendlichen erfolgt im überregionalen Traumazentrum durch eine multiprofessionelles und interdisziplinäres Team in dem auch immer ein Kinderchirurg vertreten ist.
Posttraumatische Fehlstellungen
In seltenen Fällen kann es nach Knochenbrüchen (Frakturen) zu Fehlstellungen kommen. Die Ursache kann in einer unzureichenden Versorgung, aber auch infolge einer Störung der Wachstumsfugen durch die Verletzung und ein daraus resultierendes gestörtes Wachstum liegen. Posttraumatische Fehlstellungen findet man am Häufigsten im Bereich des Ellenbogens als Achsabweichung (Verformung) und im Bereich des Unterschenkels als Beinlängendifferenz. Praktisch alle diese Fehlstellungen und Wachstumsstörungen können operativ behandelt werden. Hierbei verwenden wir spezielle innovative Implantate für Kinder, wie z.B. elektromagnetisch angetriebene Nägel zur Korrektur einer Beinlängendifferenz. Zur Beratung bei einer posttraumatischen Fehlstellung vereinbaren Sie bitte mit Ihrem Kind einen Termin in unserer kinderorthopädischen Sprechstunde.
Schädel-Hirn-Trauma
Schädelhirntrauma
Sollte es nach einer Schädelprellung zu Symptomen wie Erbrechen, Bewusstlosigkeit, Gedächtnisverlust, Verhaltensänderungen/-auffälligkeiten, Pupillendifferenzen, anhaltende und/ oder starke Kopfschmerzen kommen, wird die ärztliche Vorstellung zum Ausschluss einer Gehirnerschütterung empfohlen. Im Falle einer Gehirnerschütterung erfolgt immer eine stationäre Aufnahme und einer neurologischen Überwachung für 48 Stunden. Beim leichten Schädel-Hirn-Trauma genügen die symptomatische Behandlung von Übelkeit und Erbrechen, Bettruhe und die oben genannte stationäre Überwachung. Bei höhergradigen Schädel-Hirn-Traumen ist eine weitere Diagnostik (EEG, Schädel-MRT oder CT) und ggfs. Therapie nötig.
Verbrennungen/Verbrühungen
Verbrennungen/Verbrühungen
Besonders häufig sind diese thermischen Verletzungen bei Kindern unter vier Jahren. Am häufigsten sind Kinder bis zwei Jahren betroffen, die sich mit einer heißen Flüssigkeit verbrüht oder die Handfläche an Herd oder Ofen verbrannt haben. Je nach Gradeinteilung und Ausmaß der betroffenen Körperoberfläche wird entschieden, inwieweit die Behandlung ambulant oder stationär durchgeführt wird.
Durchgangsarztverfahren
Durchgangsarztverfahren
Unfallverletzte Kinder und Jugendliche sind nach Schulunfällen, Wegeunfällen und evtl. Arbeitsunfällen einem Durchgangsarzt vorzustellen. Dieser entscheidet, ob allgemeine Heilbehandlung beim Hausarzt durchgeführt werden kann oder wegen der Art oder Schwere der Verletzung eine besondere Heilbehandlung erforderlich ist.