Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Eierstockzysten

Eierstockzysten sind häufige sonographische Befunde. Sie sind in den allermeisten Fällen gutartig und kommen vornehmlich bei Frauen im gebärfähigen Alter, besonders nach der Pubertät und in den Wechseljahren vor.

Als sogenannte „Funktionelle Zysten“ entstehen sie fast ausschließlich bei der geschlechtsreifen Frau durch die zyklusabhängigen Hormonschwankungen oder können auch Nebenwirkung einer Hormontherapie sein. Es handelt sich dabei um Flüssigkeitsansammlungen in sackartig abgekapselten Hohlräumen, die selten einen Durchmesser von 15 Zentimetern und mehr erreichen können. In den häufigsten Fällen liegen sog. Follikelzysten vor, wenn bei einem reifen Eibläschen (Follikel) kein Eisprung erfolgt und dieses im Inneren weiterhin Flüssigkeit produziert. Diese können lange bestehen bleiben, bilden sich aber meistens spontan zurück oder zerplatzen. Seltener sind sog. Gelbkörperzysten, die nach dem Eisprung durch eine Einblutung in den Gelbkörper (Corpus luteum) entstehen und ebenfalls meist spontan verschwinden. 

Ein weiteres eigenständiges Krankheitsbild, welches zu Zystenbildung am Eierstock führen kann, ist die Endometriose. Diese Zysten, die sog. Endometriome haben ein charakteristisches Aussehen, enthalten eingedickte Blutabbauprodukte und werden deshalb auch als „Schokoladenzysten“ bezeichnet. 

Zu den Retentionszysten zählen die sog. Dermoidzysten, auch als Teratome bezeichnet. Sie stammen von den Keimzellen ab und können Haare, Talg, Fett-, Knorpel- und Knochengewebe, aber auch z. B. Zähne enthalten. Auch diese Zysten sind meist gutartig und können sehr groß werden. 

Im Rahmen des Syndroms der Polyzystischen Ovarien (PCO-Syndrom) können Eibläschen unter der Oberfläche des Eierstockes heranwachsen, die aber nicht aufplatzen. Da so die Anzahl der Eibläschen zunimmt, wächst der Eierstock und zeigt im Ultraschall die charakteristische randständige Anordnung der kleinen Follikelzysten. Die Ursache hierfür ist eine hormonelle Störung. 

Symptome

Solange Ovarialzysten klein sind, verursachen sie meist keine Beschwerden. Werden sie größer, kann es zu dumpfen oder auch krampfartigen Unterbauch- oder Rückenschmerzen, seltener auch zu Stuhlunregelmäßigkeiten kommen. In seltenen Fällen kann eine Zyste auch platzen, was meist einen akuten Schmerz verursacht. Dies ist meist unbedenklich, eine Gefahr kann aber dann entstehen, wenn beim Platzen Blutgefäße einreißen, die zu einer anhaltenden Blutung führen. Eine weitere Komplikation stellt die sog. Stieldrehung dar, bei der sich der Eierstock mehrfach um die eigene Achse dreht und dabei die Blutzufuhr unterbrochen wird. 

Die Tastuntersuchung kann Hinweise auf das Vorliegen einer Zyste geben, entscheidend ist jedoch die Ultraschalluntersuchung. Hierbei können Größe, Beschaffenheit (rein wassergefüllte Zyste oder feste Gewebebestandteile) und die Abgrenzbarkeit zu anderen Organen gut bestimmt werden. 

Behandlung und Therapie

Kleinere Eierstockzysten, die oft im Rahmen einer Routineuntersuchung nur zufällig entdeckt werden, bedürfen meist keiner Therapie. Sie bilden sich oft von alleine zurück, wenn die nächste Regelblutung abgewartet wird. Wird die Zyste größer oder macht Beschwerden, kann bei reinen Funktionszysten mit einer hormonellen Therapie versucht werden, die Zyste kleiner werden zu lassen. Bei einer Zunahme der Beschwerden, bei Komplikationen wie einer Stieldrehung oder Zysten, die nicht nur wassergefüllt sind, sondern solides (festes) Gewebe enthalten, wird meist eine Operation notwendig. In den allermeisten Fällen kann diese minimal-invasiv (als Bauchspiegelung) erfolgen. Oft kann der betroffene Eierstock erhalten werden, in bestimmten Fällen ist jedoch auch eine Entfernung des Eierstocks im Ganzen sinnvoll.  

Dermoidzysten werden operativ entfernt. Da sie meist im geschlechtsreifen Alter auftreten ist bei häufig noch nicht abgeschlossener Familienplanung der Erhalt des Eierstockes möglich. Auch Endometriosezysten werden operativ entfernt, hierbei finden sich nicht selten auch an anderen Stellen Endometrioseherde. Das alleinige Eröffnen der Endometriome ist mit einem hohen Risiko erneuter Zystenbildung versehen, daher sollte der Zystenbalg – die innere Auskleidung der Zyste – immer ausgeschält werden. 

Ihre Ansprechpartner: 
Leitender Oberarzt PD Dr. med. univ. Mehmet Vural
Oberarzt Dr. med. Christian Litzka

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