Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin

Allergien

Allergologie für Kinder und Jugendliche

Allergien zählen zu den häufigsten Erkrankungen überhaupt im Kindes- und Jugendalter und gehen oft mit einem erheblichen Leidensdruck einher. Da Überempfindlichkeiten überall dort auftreten können, wo das Immunsystem mit der Umwelt in Kontakt tritt, sind die Haut, die Atemwege und der Magen-Darm-Trakt besonders häufig betroffen. Zur optimalen ambulanten und stationären Versorgung von Kindern mit Allergien arbeiten wir in unserer Abteilung für Kinder Pneumologie, Allergologie und Immunologie daher interdisziplinär.

Die optimale Versorgung von Kindern mit Allergien erfordert daher einen multidisziplinären Denkansatz, ohne sich dabei auf nur ein einzelnes Organsystem zu beschränken. In unserer Klinik Allergologie für Kinder und Jugendmedizin betreuen wir daher im interdisziplinären Team Kinder und Jugendliche mit Allergien aller Erscheinungsformen ambulant und stationär.  

Allergien auf Insektengifte (Biene und Wespe)

Insektenstiche sind häufig Auslöser von schweren allergischen Reaktionen (Anaphylaxie). Eine umfassende Diagnostik ist wichtig, da meist gar nicht so klar ist, welches Insekt nun gestochen hat. Mit der Hyposensibilisierung, die wir durchführen, können weitere schwere Stichreaktionen in fast allen Fällen verhindert werden.

Anaphylaxie

Kommt es bei Kontakt mit einem Allergen zu einer sehr rasch und heftig verlaufenden allergischen Reaktion verschiedener Organsysteme, spricht man von einer Anaphylaxie. Bei Kindern sind meistens die Haut und die Atemwege, manchmal auch der Magen-Darm-Trakt und selten das Herz-Kreislaufsystem betroffen. Da Anaphylaxien auch lebensbedrohlich verlaufen können, ist eine spezialisierte, weitergehende Diagnostik und die Erarbeitung eines individuellen Notfallkonzepts für den Patienten sinnvoll und notwendig.

 

Allergischer Schnupfen und Bindehautentzündung („Heuschnupfen“)

Eine der häufigsten allergischen Erkrankungen ist der Heuschnupfen. Dabei kommt es durch eine Überempfindlichkeit gegenüber Pollen, Tierhaaren, Schimmelpilzen oder Hausstaubmilben zu einem Fließschnupfen und/oder zu einer Entzündung der Bindehaut des Auges. Meist kann die Diagnose bereits nach der Anamnese gestellt und durch einen Hauttest untermauert werden. Zur Objektivierung bieten wir in unserer Ambulanz auch Verfahren zur nasalen Provokationstestung an.

Asthma bronchiale

Asthma bronchiale ist die häufigste chronische Erkrankung im Kindesalter, ca. 10% aller Kinder sind davon betroffen. Dabei kommt es zu einer dauerhaften Entzündungsreaktion an den Atemwegen. Wechselnd auftretende Atemnot ist die Folge. Als Referenz-Zentrum stehen wir für die Differential-Diagnostik und für erweiterte Untersuchungen zur Verfügung und kümmern uns um besonders komplexe und schwere Formen von Asthma bronchiale.

Eosinophile Ösophagitis

Bei der eosinophilen Ösophagitis kommt es bei Kontakt zu bestimmten Nahrungsmitteln durch spezielle Abwehrzellen des Bluts (Eosinophile Blutzellen) zu einer Entzündung der Speiseröhre (und eventuell auch des Magens und des Darmes). In gemeinsamen Behandlungskonzepten mit unseren Kindergastroenterologen wird diese Erkrankung behandelt.

 

Exogen-allergische Alveolitis

Allergene können nicht nur IgE vermitteltes allergisches Asthma auslösen sondern in seltenen Fällen über IgG Antikörper (Präzipitine) eine exogen allergische Alveolitis verursachen. Oft tritt dies bei Kontakt zu Schimmelpilzen oder Vögeln auf. Weil diese Erkrankung so selten ist, nehmen wir mit unseren Patienten an einer neuen Therapiestudie im Kindesalter teil.

Medikamentenallergien

Hautreaktionen und Befindlichkeitsstörungen im zeitlichen Zusammenhang mit der Einnahme von Arzneimitteln (meistens bei Infekten) sind eine große diagnostische Herausforderung. Wir verwenden unterschiedliche Testverfahren um die Rolle von Arzneimitteln bei solchen Reaktionen zu belegen. Das ist wichtig, damit bei Kindern nicht unnötig auf sinnvolle und notwendige Medikamente verzichtet werden muss.

 

Nahrungsmittelallergien

Eines unserer Hauptaugenmerke bei Verdacht auf Unverträglichkeit von Nahrungsmitteln liegt daher in einer sehr sorgfältigen Diagnostik, um die Kinder und Familien vor sinnlosen Diäten zu schützen. Oft erfolgt der Ausschluss bzw. der Nachweis einer Nahrungsmittelallergie durch eine stationäre orale Provokationstestung. Ist danach das Meiden eines bestimmten Nahrungsmittels erforderlich, so bieten wir in unsere Abteilung eine professionelle Ernährungsberatung an und begleiten die Familien langfristig.

Immunkomplex-Vaskulitis
Allergologische Laboruntersuchungen

In Kooperation mit unseren Partnerlaboratorien bestimmen wir das zentrale Allergiemolekül Immunglobulin E (IgE). Gesamt-IgE Menge und IgE gegen einzelne Allergene werden gemessen und weisen auf eine allergische Sensibilisierung hin. Spezielle allergologische Verfahren wie Granulozyten Stimulations-Untersuchungen werden bei seltenen Fragestellungen durchgeführt. Die Interpretation aller Testergebnisse erfolgt durch unsere ausgewiesenen Allergologen.

 

Hauttestung (Pricktest, Intrakutantest Patchtest)

Beim Pricktest wird ein kleiner Tropfen Allergenlösung auf die Haut geträufelt und anschließend die oberste Hautschicht leicht angeritzt. Die Testung wird, je nach Alter und Fragestellung, meist mit 4 bis 20 verschiedenen Allergenen gleichzeitig durchgeführt. Beim Intrakutantest, der manchmal bei Verdacht auf Insektengiftallergie gemacht wird, wird eine kleine Menge Allergenlösung in die Haut gespritzt. Selten ist ein Patchtest bei Kindern notwendig, bei dem ein Allergen über längere Zeit auf der Haut mit einem Tupfer (Patch) befestigt wird.

 

Lungenfunktionsmessung

Zur Messungen der Lungenfunktion, stehen uns unterschiedlichste Methoden zur Verfügung. Wie gut Luft bei Ein- und Ausatmung durch die Atemwege und in die Lunge fließt,  kann bereits bei kleinen Kindern mit Spirometrie gemessen werden, später dann auch mit Bodyplethysmographie. Für spezielle Fragestellungen verfügen wir als eine von wenigen Universitätskinderkliniken in Deutschland auch über eine Gasauswasch-Lungenfunktion (Multiple Breath Washout).

Nasaler Provokationstest

Bei der nasalen Provokationstestung wird ein kleine Menge Allergenlösung (z. B. Birkenpollen) mittels Nasenspray verabreicht und die Schleimhautreaktion gemessen. Besteht eine Allergie gegen das Allergen, so kommt es zu Sekretproduktion, Juckreiz und Niesen. Dies kann helfen herauszufinden, welches Allergen im Alltag des Patienten tatsächlich eine Rolle spielt.

Orale Nahrungsmittelprovokation

Da der definitive Nachweis bzw. der Ausschluss von Allergien durch eine Blutuntersuchung oder einen Hauttest nicht möglich ist, führen wir bei Verdacht auf eine Unverträglichkeit gegenüber Nahrungsmittel oft einen oralen Provokationstest durch. Dieser erfolgt verblindet und Placebo-kontrolliert, um danach ganz sicher die richtigen Schlussfolgerungen ziehen zu können. Da es bei der Provokationstestung auch zu einer stärkeren allergischen Reaktion kommen kann, wird der Test nur stationär in der Klinik durchgeführt. Der Aufwand lohnt sich, denn so können oft sinnlose Diäten verhindert werden und bei tatsächlicher Nahrungsmittelallergie die gezielte Therapie gestartet werden.

 

 

Stickstoff (NO) Messung

Die Messung von Stickstoff (NO) in der Ausatemluft lässt Rückschlüsse auf Entzündungsreaktionen zu.  Erhöhte NO Werte in der Lungenausatmungsluft sprechen für  bestimmte Formen von Asthma bronchiale.

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Ansprechpartner

Chefarzt Prof. Dr. med. Michael Kabesch
Oberarzt Prof. Dr. med. Sebastian Kerzel, MHBA


Eine telefonische Terminvereinbarung zu unseren Sprechstunden ist erforderlich.

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