Allgemeine Gynäkologie
In unserer Frauenklinik wird das gesamte Spektrum in der konservativen und operativen Behandlung gynäkologischer Erkrankungen abgedeckt. Dies betrifft sowohl den ambulanten als auch den stationären Bereich. Ein Schwerpunkt der Klinik liegt dabei im Bereich der minimal-invasiven Operationsverfahren, womit heute der Großteil nicht onkologischer Erkrankungen behandelt werden kann.
Minimal invasive Chirurgie
Bauchspiegelung (Laparoskopie)
Darunter versteht man eine Operationsmethode, bei der über wenige kleine Schnitte von oft wenigen Millimetern ohne Bauchschnitt mithilfe von Sonden-ähnlichen Instrumenten operiert werden kann, wobei die Operateure über eine Kamera das Innere der Bauchhöhle auf einem Monitor übertragen sehen. Um genügend Übersicht und Platz zum Operieren zu erhalten, wird zu Beginn der Operation der Bauchraum dazu mit einem Gas (Kohlendioxid, CO2) entfaltet. Es bietet sich damit eine optimale Beurteilung nahezu aller Organe im Bauchraum, von Leber, Gallenblase, Zwerchfell, Magen im Oberbauch, über Dünn- und Dickdarm sowie den Blinddarm bis zu den Beckenorganen Gebärmutter, Eierstöcken, Eileitern sowie dem gesamten Bauchfell. Sämtliche Operationsschritte der offenen Chirurgie wie Fassen, Schneiden oder auch Nähen sind somit auch laparoskopisch möglich. Eine Bauchspiegelung kann sowohl einen diagnostischen Charakter, als auch einen operativen und damit therapeutischen Zweck haben. Alle laparoskopischen Eingriffe erfolgen in Vollnarkose.
Eine rein diagnostische Laparoskopie dauert etwa 15 bis 20 Minuten und kommt in erster Linie bei der Diagnosesicherung einer Endometriose, bei unklaren Unterbauchschmerzen, unerfülltem Kinderwunsch oder Entzündungen zum Einsatz. Hierbei können auch Proben zur anschließenden feingeweblichen Untersuchung durch den Pathologen entnommen werden. Komplexe Eingriffe bei ausgeprägten Verwachsungen, schwerer Endometrioseerkrankung, Myomausschälungen oder der Entfernung einer großen Gebärmutter können hingegen auch bis zu mehreren Stunden dauern.
Am Ende des Eingriffes wird das eingebrachte Gas abgelassen und die kleinen Hautschnitte werden verschlossen. Kleine Mengen an Gas können im Körper zurückbleiben, werden aufgenommen und dann problemlos abgeatmet. Aufgrund der frühzeitigen Mobilisation und verkürzten Heilungsrate gegenüber offenen Operationen sind kürzere Krankenhausaufenthalte und kleinere Narben mit einem besseren kosmetischen Ergebnis möglich.
Auch, wenn Bauchspiegelungen grundsätzlich eine für die Patienten schonende Operationstechnik darstellen, sind Komplikationen auch hierbei nicht zu 100% auszuschließen. Wichtig ist es deshalb, im Rahmen der Beratung und Aufklärung über einen Eingriff neben dem Grund der Operation auch Ihre individuelle Vorerkrankungen, Voroperationen und Risiken genau zu erörtern und in die Planung mit einfließen zu lassen.
Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie)
Bei einer Hysteroskopie wird über die Scheide und den Gebärmutterhals eine Kamera in die Gebärmutterhöhle eingebracht und diese mit Flüssigkeit entfaltet, um das Innere und die Wand der Gebärmutter gut beurteilen zu können. Neben der reinen diagnostischen Spiegelung können bei einer operativen Hysteroskopie über einen sog. Arbeitskanal Instrumente wie Scheren oder ein sog. Resektoskop, wie z. B. eine elektrische Schlinge eingeführt werden, worüber kleinere Eingriffe durchgeführt werden können.
Die rein diagnostische Hysteroskopie dient meist der Abklärung unklarer vaginaler Blutungen, so z. B. nach den Wechseljahren, meist kombiniert mit einer Ausschabung. Aber auch innerhalb der Diagnostik zur Abklärung eines unerfüllten Kinderwunsches hat sie einen festen Stellenwert. Der Eingriff dauert nur wenige Minuten und kann in den überwiegenden Fällen ambulant durchgeführt werden.
Polypen können während einer operativen Hysteroskopie mit einer elektrischen Schlinge unter Sicht gezielt abgetragen werden. Myome, die in der Gebärmutterhöhle wachsen können ebenfalls mit diesem Instrument in kleine Einzelteile zerteilt und anschließend geborgen werden. Diese Technik hat jedoch ihre Grenzen, so dass für größere Myome ggf. mehrere Eingriffe erforderlich sind. Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Abtragung eines sog. Septums, einer Trennwand, welche die Gebärmutterhöhle über eine unterschiedliche Länge in zwei Hälften teilen kann. Dabei handelt es sich um angeborene Fehlbildungen, die vor allem bei unerfülltem Kinderwunsch oder wiederholten Fehlgeburten korrigiert werden sollten. Auch Verwachsungen in der Gebärmutterhöhle, z. B. nach vorausgegangenen Eingriffen oder Entzündungen, können auf diese Weise gelöst werden.
Ob sich eine solch minimal-invasive Operationsmethode für Sie und Ihr Problem eignet, sollte im Vorfeld im Rahmen einer ausführlichen Beratung und Aufklärung besprochen werden.
Ihre Ansprechpartner:
Leitender Arzt Prof. Dr. Sebastian Häusler
Leitender Oberarzt PD Dr. med. univ. Mehmet Vural
Oberarzt Dr. med. Christian Litzka
Oberarzt Dr. med. Marco Weigl
Kontakt
Tel. +49 (0)941 369 5206
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