Unser Haus

Historie

Von den blauen Schwestern von der heiligen Elisabeth bis heute

Die Geburtsstunde der Klinik St. Hedwig schlug 1901 fern von Regensburg im Café-Restaurant „Reichshof“ im damaligen Münchner Vorort Haidhausen. Denn dort begeisterte die 26jährige, ehemalige Rot-Kreuz-Schwester Elisabeth von Berg-Schrimpf 17 Mitglieder für die Gründung der „Bayerischen Schwestern vom Pfennigverein“. Mit ihren Ideen und ihrem Elan entstand eine Gemeinschaft, die Pionierarbeit in der bayerischen Sozialgeschichte leistete.

Elisabeth wollte ursprünglich Not und Elend in Haidhausen entgegenwirken. Sie mobilisierte Schwestern und gründete eine Privatkrankenanstalt. Ein Pfennig pro Monat war der Mitgliedsbeitrag der Schwesternvereinigung, die deshalb als „die Pfennigschwestern“ bekannt waren. Ein Mitglied konnte hier unentgeltlich Pflege erhalten.

Säuglingspflege rückt in den Mittelpunkt

Bereits 1903 verschrieben sich die Schwestern jedoch der Säuglingspflege und richteten das erste Säuglingsheim Süddeutschlands in München ein. Der ständig wachsende Schwesternverein, der dem dritten Orden des Heiligen Franziskus angehört, gründete 1905 ein weiteres Heim für vorschulpflichtige Kinder und setzte sich in der ambulanten Krankenpflege und in Krankenhäusern ein. Das Einsatzgebiet erstreckte sich von Waldsassen, Painten, Wörth an der Donau über weitere Stationen der Oberpfalz bis nach Memmingen und Wörishofen.

Arbeitsschwerpunkt in Regensburg

1909 verlagerten die Schwestern ihren Arbeitsschwerpunkt nach Regensburg. Sie übernahmen die Pflege am städtischen Säuglingsheim am Schulbergl. Durch den Einsatz der Schwestern, die sich ab 1951 den Namen „Blaue Schwestern von der heiligen Elisabeth“ gaben, nahm die Säuglingssterblichkeit in Regensburg dramatisch ab. 1928 gab die Stadt Regensburg wegen Platzmangels das ehemalige Garnisonslazarett an der Greflingerstraße 4 für die Schwestern und Kinder frei und eine weitere Abteilung für kranke Kinder entstand. Das „Städtische Säuglingsheim Regensburg“ war die erste derartige kommunale Einrichtung in Bayern.

Bauliche Veränderung und Erweiterung

Die Schwestern standen schwere Zeiten durch: 1933 mussten sie das Gebäude für militärische Zwecke innerhalb von vier Wochen räumen. 130 Kinder befanden sich fortan in den Schwesternräumen. Die Schwestern selbst zogen auf den Speicher und in den Keller. 1934 übernahmen sie in Eigenregie das Säuglingsheim an der jetzigen Dr.-Johann-Maier-Straße und entwickelten hier über die kommenden Jahrzehnte die Klinik St. Hedwig. Mit Bezug konnten sie eine Entbindungsstation eröffnen. 1953 weihten sie nach Erwerb der Grundstücke in der Steinmetzstraße 1-3 die jetzige „Klinik St. Hedwig“ und die beiden Wohnanlagen für Schwestern und Schülerinnen ein. Die Klinik umfasste ein Säuglings- und Kleinkinderheim mit 200 Betten. 1958 wandelten die Schwestern die Säuglings- und Kleinkinderabteilung in eine pädiatrische Fachabteilung um. 1976 richteten sie eine weitere, dritte Fachabteilung für Anästhesie ein.

Zusammenschluss bringt Kompetenzerweiterung

1983 schlossen die Stadt Regensburg und die Gemeinschaft der Blauen Schwestern von der Heiligen Elisabeth einen Vertrag: Aufgrund der rückläufigen Belegung der Städtischen Kinderklinik trieben das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, die Stadt Regensburg und die Klinik St. Hedwig den Zusammenschluss der beiden Kliniken voran. 1985 legten sie den Grundstein für den ersten Bauabschnitt. 1988 weihten die Schwestern den Erweiterungsbau ein. Im gleichen Jahr übernahm St. Hedwig die Kinderchirurgie als vierte Fachabteilung von der Städtischen Kinderklinik. 1990 erfolgte die Einstufung der Klinik St. Hedwig als sechstes sogenanntes Perinatalzentrum in Bayern.

Klinik St Hedwig entsteht neu

1991 brachen die Schwestern die alte Klinik von 1953 ab und der Neubau vor allem für die Kinderheilkunde begann. 1993 weihten sie die neue Klinik St. Hedwig und die neue Klinikkirche ein. 1994 richteten sie eine Station für krebskranke Kinder ein. 1995 schloss die Universität Regensburg mit der Klinik St. Hedwig einen Kooperationsvertrag und in der Klinik St. Hedwig erfolgte von nun an die Ausbildung der Medizinstudenten in den Fächern Kinder- und Jugendmedizin sowie Geburtshilfe. Seit 1999 ist die Klinik St. Hedwig Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Regensburg für Gynäkologie und Geburtshilfe.

Die blauen Schwestern heute

Derzeit leben sechs Schwestern im Konvent in Regensburg und 12 Schwestern in München. Zu den sechs Schwestern aus Regensburg zählen Schwester Clementine Schlamp, Schwester Romana Kettner, Schwester Roswitha Seidl, Schwester Laetitia Böhm, Oberin Schwester Cäcilia Giesl und Schwester Ancilla Beringer.

Man sieht 7 blaue Schwestern

Zusammenschluss mit den Barmherzigen Brüdern

2001 übernahm der Orden der Barmherzigen Brüder die Klinik St Hedwig. Die Ordensgemeinschaft der Blauen Schwestern übergab im 100. Jahr ihres Bestehens das Haus aus Altersgründen. 2002 überführten die Barmherzigen Brüder die Betten und die Organisation der Opitzklinik, die seit 1929 in der Luitpoldstraße bestanden hatte, in die Klinik St. Hedwig. Das Gebäude der ehemaligen Frauen- und Geburtsklinik verkauften die Barmherzigen Brüder weiter. 2016 kam es zum Abriss des blassgrünen Gebäudes in der Luitpoldstraße, in dem viele Regensburger das Licht der Welt erblickt hatten.

Die KUNO-Kliniken werden geboren

Die Geschichte der KUNO-Kliniken begann mit der KUNO Stiftung und einer Deutschlandweit einmaligen Spendenaktion. Die Abkürzung steht für „Stiftung Kinder-UNiversitätsklinik für Ostbayern“. KUNO erhielt ein Maskottchen: der blaue Rabe mit der Schwinge in der Schlinge und dem Pflaster auf dem Schnabel. KUNO (althochdeutsch: der tapfere Berater) hieß auch ein Bischof von Regensburg, der im 12. Jahrhundert Bildung und Wissenschaft förderte. Am Anfang standen Baumaßnahmen: die Komplettierung der Klinik St. Hedwig zur universitären Kinderklinik. Im Dezember 2005 fand der erste Spatenstich an der KUNO Klinik St. Hedwig für größere Umbaumaßnahmen statt.

Die KUNO Klinik St Hedwig wächst weiter

Am 1. April 2007 wurde Professor Michael Melter auf den Lehrstuhl für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Regensburg berufen, gleichzeitig wurde das Universitäre Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe an der Klinik St. Hedwig eröffnet. Es ist heute das einzige universitäre Zentrum zur Versorgung von Früh- und Risikogeburten in Ostbayern. 2010 wurde als weiterer Meilenstein das KUNO Kinder-Notfallzentrum in der Klinik St. Hedwig eröffnet. Mit der Abteilung für Kinder-Pneumologie und Allergologie ergänzte die Klinik 2012 einen weiteren neuen Fachbereich. 2014 konnte dann ein spezialisiertes Mukoviszidose-Zentrum und 2016 das Universitäre Kinderschlaflabor an der KUNO Klinik St. Hedwig eingerichtet werden. Mittlerweile verfügt der KUNO-Standort der Hedwigsklinik über 13 pädiatrische Schwerpunkte ergänzt um die Kinderchirurgie, die Kinderurologie, die Kinderanästhesie sowie die Kinderradiologie.