Medien
Staatlich gefördertes Modellprojekt: KUNOLand
In den ländlichen Gebieten Ostbayerns ist die kinder- und jugendmedizinische Versorgung oft nicht gegeben. Um den Nachwuchs in der Region dennoch optimal und flächendeckend versorgen zu können, hat die KUNO Klinik St. Hedwig das Projekt „KUNOLand“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, die Expertise der KUNO Klinik St. Hedwig Regensburg schnell, unkompliziert und nachhaltig in die Fläche zu bringen. Persönlicher Austausch und digitale Vernetzung zwischen den Ärzten aus Stadt und Land sind die tragenden Säulen des Konzepts. Das Modellprojekt läuft zunächst für ein Jahr. Die Umsetzungskosten in Höhe von 120.000 Euro werden vom Gesundheitsministerium getragen, der Landkreis Cham beteiligt sich mit zehn Prozent.
Professor Dr. Melter beschreibt die Idee dahinter: „Gerade bei Kindern und Jugendlichen spielen Vorsorge, Gesundheitspflege und Früherkennung eine große Rolle. Ein geschultes Auge ist essentiell, um die Entwicklung einzuschätzen und eventuell notwendige Therapien in die Wege zu leiten. Leider haben wir aber in der Fläche zu wenig Kinder- und Jugendärzte. Diese Situation wird sich in absehbarer Zeit nicht ändern. Umso wichtiger ist es, dass wir uns vernetzen und in den engen Austausch miteinander gehen.“ Im Rahmen von „KUNOLand“ haben die Verantwortlichen deshalb Instrumente geschaffen, die die Ärzte der Regensburger Hedwigsklinik mit ihren Kollegen auf dem Land besser vernetzen. Kooperationspartner sind Krankenhäuser ohne eigene Kinderabteilungen und niedergelassene Ärzte in der Region.
Persönlich unterwegs: Weiterbildung und Austausch vor Ort
So bilden sich künftig Assistenzärzte der KUNO-Klinik St. Hedwig regelmäßig in Partnerpraxen in der Region weiter. „Von dieser Weiterbildungskooperation erhoffen wir uns, dass unsere Mitarbeitenden die Abläufe und Fragestellungen in den Praxen besser einschätzen lernen. Gleichzeitig schaffen wir es damit, neueste medizinische Erkenntnisse direkt an unsere Kollegen vor Ort weiterzugeben. Eine ganz klare Win-Win-Win-Situation!“, erklärt Melter. Eine interdisziplinäre Fortbildungsreihe zu Themen der Kinder- und Jugendgesundheit rundet diesen fachlichen Austausch ab.
Schnell unterwegs: Mit der App 24/7 erreichbar
Neben persönlichem Kontakt setzen die Verantwortlichen in Ostbayern aber auch auf digitale Unterstützung: Mit der neu entwickelten KUNOLand-App (MedicMoby) können zunächst Partnerpraxen, später auch Notfallmediziner sowie Kliniken ohne Kinderabteilungen Experten der KUNO Klinik St. Hedwig virtuell zum pädiatrischen Patienten vor Ort holen. „Glücklicherweise geraten Kinder nur sehr selten in schwere Notfall-Situationen. Aber wenn etwas passiert, müssen die Rettungskräfte bei einem Einsatz genau wissen, worauf es bei unseren kleinen Patienten ankommt. Über die App können wir dieses notwendige Spezialwissen jederzeit und schnell an unsere Kollegen vor Ort weitergeben“, erklärt Melter.
Projekt mit Zukunft
Das Konzept überzeugt. So wird KUNOLand als Modellprojekt für ganz Bayern fungieren. Die Kosten von 120.000 Euro werden vom Gesundheitsministerium getragen, der Landkreis Cham beteiligt sich ebenfalls mit zehn Prozent. Für Landrat Franz Löffler ist es ein Meilenstein in der Kinder- und Jugendversorgung und er hofft, dass das Modellprojekt auch über die Laufzeit von einem Jahr hinweg fortgesetzt wird.
Hintergrundinformation zur KUNO-Stiftung:
KUNO ist in Ostbayern mittlerweile ein „geflügeltes Wort“: Seit 2003 setzt sich die KUNO-Stiftung mit dem blauen Raben als Maskottchen dafür ein, die medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Ostbayern bestmöglich zu gestalten. Nachdem das anfängliche Motto „Wir packen’s an! Wir bauen unsere Kinderklinik selbst!“ erfolgreich umgesetzt wurde und die beiden KUNO-Kliniken an den Standorten St. Hedwig und Universitätsklinikum in Betrieb sind, widmet sich die Stiftung jetzt unter dem Motto „Wir bleiben dran!“ weiteren Projekten, die die Gesundheitsversorgung und Situation für kranke Kinder und Jugendliche in Ostbayern verbessert.