Das Jahr 1929 markierte einen Meilenstein für die medizinische Versorgung der Menschen in Regensburg und der Region, als Frater Eustachius Kugler das Krankenhaus Barmherzige Brüder in der Prüfeninger Straße feierlich eröffnete. Als modernste Klinik seiner Zeit eingeweiht, hat sich das Krankenhaus mittlerweile zum größten und einem von zwei Maximalversorgern in Ostbayern entwickelt.

„An unserem Auftrag hat sich in den vergangenen 95 Jahren hingegen nichts geändert: Unseren Patientinnen und Patienten die optimale medizinisch-pflegerische Versorgung zu bieten, verbunden mit Fürsorge, Empathie und einem ganzheitlichen Blick auf den Menschen“, erklärt Pater Prior Thomas Väth. „Durch ihr großes Engagement rund um die Uhr tragen unsere Mitarbeitenden entscheidend dazu bei, dieses Versprechen sicherzustellen. Für diesen unermüdlichen Einsatz bedanken wir uns von Herzen.“

Nach seiner Eröffnung bestand das Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg zunächst aus einem – strikt voneinander getrennten – Männer- und Frauenbau. Durch die schnell wachsende Zahl an Patientinnen und Patienten konnte die Klinik im Laufe der Jahre ihr Leistungsangebot kontinuierlich erweitern. So wurden insbesondere ab Ende der 1970er Jahre zahlreiche neue Abteilungen wie Strahlentherapie, Onkologie und Kardiologie in Betrieb genommen, zudem entstanden auf dem Krankenhausgelände mehrere Bettenhäuser. Ein wichtiger Meilenstein war die Übernahme der Klinik St. Hedwig vom Orden der Blauen Schwestern im Jahr 2001, die das Angebot fortan um universitäre Kinder- und Jugendmedizin sowie Frauenheilkunde und Geburtshilfe ergänzte. Durch die Integration des Evangelischen Krankenhauses in Form des eigens errichteten Paul Gerhardt Hauses kam 2017 ein Zentrum für Altersmedizin hinzu. „Nicht zuletzt das große Vertrauen der Menschen in Ostbayern hat uns diese immense Weiterentwicklung in 95 Jahren ermöglicht“, betont Geschäftsführerin Sabine Beiser. „Wir sind stolz, unseren Patientinnen und Patienten heute als Maximalversorger ein umfassendes medizinisches Leistungsangebot in 30 Kliniken und Instituten sowie 34 zertifizierten Zentren anbieten zu können.“

Auch das Thema Ausbildung hat seit jeher einen besonderen Stellenwert: Schon Anfang der 1930er Jahre wurde die hauseigene Krankenpflegeschule gegründet, die nach wie vor besteht. Heute bilden die „Barmherzigen“ in Regensburg nicht nur in der Pflege aus, sondern auch in den Bereichen Krankenpflegehilfe sowie Operationstechnische und Anästhesietechnische Assistenz. Daneben stehen zahlreiche technische und kaufmännische Ausbildungsberufe mit Zukunft zur Wahl.

Als Frater Eustachius Kugler sein für damalige Verhältnisse äußerst gewagtes Bauvorhaben vor 95 Jahren in die Tat umsetzte, entgegnete er Kritikern nur: „Das habe ich mit meinem Herrgott schon abgemacht. Da fehlt nichts“. Und er sollte Recht behalten. Trotz schwieriger Zeiten entwickelte sich das Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg stetig weiter. Heute verfügt es über 985 Betten, beschäftigt als attraktiver Arbeitgeber rund 3.800 Mitarbeitende und versorgt pro Jahr gut 46.000 stationäre sowie 115.000 ambulante Patientinnen und Patienten. In der KUNO Klinik St. Hedwig kommen jährlich über 3.000 Kinder auf die Welt. „Auch in den nächsten 95 Jahren und darüber hinaus werden wir für die Menschen, die sich uns anvertrauen, da sein und Ihnen Spitzenmedizin und -pflege bieten. Gleichzeitig stehen wir unseren Mitarbeitenden als sicherer Arbeitgeber zur Seite“, bringt es Geschäftsführer Dr. Andreas Kestler auf den Punkt. „Damit wir unseren Fokus auch in Zukunft genau darauflegen können, braucht es verlässliche Rahmenbedingungen“, so der Geschäftsführer mit Blick auf die aktuelle Krankenhausreform und den notwendigen Ausgleich tarif- und inflationsbedingter Kosten durch die Politik.