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Nur noch einmal schlafen

(11.10.2021)

Neues Operatives Kinderzentrum (OKIZ) an der KUNO-Kinderklinik St. Hedwig eingerichtet | Starkes Netzwerk mit Spezialisten vieler medizinischer Fachrichtungen verbessert die Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Ostbayern

Seit kurzem gibt es an der KUNO-Kinderklinik St. Hedwig in Regensburg ein neues Zentrum: das Operative Kinderzentrum (OKIZ). Krankenhausärzte verschiedener Fachdisziplinen und niedergelassene Kollegen kümmern sich hier gemeinsam um Kinder und Jugendliche, bei denen mehrere medizinische Eingriffe notwendig sind. Ziel des Kooperationsnetzwerks ist eine maximal effektive und zugleich schonende Behandlung in nur einer Narkose.

Ein Netzwerk aus Spezialisten

Narkosen fallen bei Kindern häufiger an als gemeinhin angenommen. Während diagnostische Untersuchungen wie beispielsweise eine Magnetresonanztomografie (kurz: MRT) für Erwachsene keinen großen Aufwand bedeuten, benötigen Kinder hierfür in der Regel eine Vollnarkose. Privatdozent Dr. Christian Knorr, Chefarzt der Klinik für Kinderchirurgie und Kinderorthopädie und Leiter des neuen Zentrums, erklärt den Hintergrund: „Je nach Fragestellung dauert eine MRT-Untersuchung 20 bis 40 Minuten. So lange bleiben gerade kleinere Kinder einfach noch nicht ruhig liegen.“ Stehen dann beispielsweise bei einem Patienten noch die Behebung eines Leistenbruchs, die Entfernung störender Nasenpolypen oder der Rachenmandeln an, kommen schnell zwei oder sogar mehrere Eingriffe in Vollnarkose zusammen. Für solche Fälle bietet das Operative Kinderzentrum (OKIZ) eine Lösung. Unter dem Motto „Nur noch einmal schlafen“ arbeiten hier erfahrene Mediziner aus der Klinik St. Hedwig künftig noch enger mit ihren Kollegen aus dem Krankenhaus Barmherzige Brüder und niedergelassenen Ärzten zusammen. Über die durchdachten Zentrumsstrukturen gelingt es, alle Maßnahmen derart zu bündeln, dass alle bei einem Kind notwendigen diagnostischen und therapeutischen Eingriffe in nur einer Narkose durchgeführt werden können.

Auch bei komplexen Eingriffen überzeugt das Konzept. „Vor kurzem hatten wir ein kleines Mädchen, bei dem ein großer Blutschwamm entfernt werden musste. Für uns Kinderchirurgen ein Routineeingriff. Allerdings befand sich der Blutschwamm direkt zwischen Nase und Oberlippe. Deshalb operierten wir zusammen mit einem Kollegen, einem ausgewiesenen Spezialisten für Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie. So stellten wir sicher, dass nicht nur das Gewebe vollständig entfernt wurde. Auch der Lippenschluss, die Gesichtsmimik und die Nasenatmung funktionierten nach diesem Eingriff wieder korrekt“, erläutert der Zentrumsleiter ein weiteres Beispiel aus der Praxis. Über die Kooperation im Operativen Kinderzentrum (OKIZ) legten die beiden ärztlichen Experten bereits im Vorfeld gemeinsam das Behandlungsziel und die dafür notwendige Schnittführung bei der Operation fest. Nach dem Eingriff betreuten sie das Kind zusammen weiter.

Hervorragende Infrastruktur

Ein weiterer Vorteil: Die Klinik St. Hedwig ist Standort der KinderUniKlinik Ostbayern (KUNO) und Kooperations- und Lehrkrankenhaus der Universität Regensburg. Alle Mitarbeitenden dort behandeln nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und richten ihre Arbeit konsequent auf die besonderen Bedürfnisse ihrer kleinen Patienten aus. Dies gilt auch für die Operationstechnik. So kommen bei Eingriffen speziell für Kinder und Jugendliche entwickelte und auf ihre Anatomie angepasste Untersuchungsgeräte, OP-Instrumente und Materialien zum Einsatz. So oft wie möglich setzen die Mediziner auf die schonende Schlüsselloch-Chirurgie.

Eine Besonderheit des Hauses ist die eigens auf Kinder spezialisierte Klinik für Anästhesie und Kinderanästhesie. Sie zählt zu den größten Fachabteilungen ihrer Art in Deutschland. Mit speziellen Methoden sorgt man hier für eine kindgerechte, möglichst sanfte und zugleich maximal sichere Narkose. „Als universitäre Kinderklinik sind wir hervorragend ausgestattet. Diese Infrastruktur stellen wir im Operativen Kinderzentrum (OKIZ) selbstverständlich auch unseren niedergelassenen Kooperationspartnern zur Verfügung“, betont Knorr.

Das Kind im Mittelpunkt

Wichtig ist den Verantwortlichen im Operativen Kinderzentrums (OKIZ) auch, die Familien in organisatorischer Hinsicht zu entlasten. Ein eigener OKIZ-Koordinator stellt alle relevanten Befunde zusammen, übernimmt die zentrale Abstimmung aller Termine und die Kommunikation mit den Familien. Fehlzeiten in der Schule oder Kindertagesstätte sowie am Arbeitsplatz können so auf das Nötigste reduziert werden. „Bei uns ist weniger also mehr“, bringt Knorr den Kerngedanken des Operativen Kinderzentrums (OKIZ) auf den Punkt.

Weitere Informationen zum Operativen Kinderzentrum (OKIZ) unter: www.operatives-kinderzentrum.de