Medien

Hilfe für Kinder, die wirklich ankommt

(18.12.2018)

Die Familiennachsorge der KUNO-Klinik St. Hedwig unterstützt Familien von Frühchen und chronisch, schwerst- oder krebskranken Kindern daheim

Ortstermin im südlichen Landkreis Regensburgs: Die alleinerziehende Mutter öffnet strahlend die Tür der kleinen Wohnung. Ihren eineinhalb jährigen Sohn Linus trägt sie auf dem Arm. Er ist der Grund für den Besuch von Nachsorgeschwester Katharina Kröner. „Alles schafft man nämlich nicht allein“, weiß die Mutter. Sie ist dankbar für die Betreuung, die auch daheim für sie da war, als ihre heile Welt zusammenbrach. Denn mit nur vier Monaten musste dem kleinen Linus ein 1,5 Kilogramm großer und lebensbedrohlicher Tumor entfernt werden, weitere OPs folgten. „Ich wusste nicht, was richtig und was falsch war“, beschreibt die Mutter ihre Hilflosigkeit danach zuhause. „Aber Schwester Katharina hat mir von Anfang an mit Rat und Tat beiseite gestanden und mich in einer Zeit unterstützt, in der ich beinahe aufgegeben hätte.“

Kein Einzelfall, weiß die Nachsorgeschwester. Gemeinsam mit ihren acht Kolleginnen und Renate Fabritius-Glaßner, der Leiterin der Bunter Kreis KUNO Familiennachsorge der Regensburger KUNO-Klinik St. Hedwig, tauscht sie sich regelmäßig über die Besuche in den Familien aus. Linus und seine Mutter gehören zu knapp 100 Kindern und Familien aus der Region Ostbayern, die allein 2018 nach ihrem Krankenhausaufenthalt zu Hause von den Nachsorgeschwestern betreut wurden – quer durch alle sozialen Schichten. „Wir entscheiden vor Ort, was die Familie an Unterstützung braucht – organisatorisch, sozial und medizinisch-pflegerisch“, erläutert Fabritius-Glaßner das umfassende Versorgungskonzept. Hilfe annehmen ist dabei kein Zeichen von Schwäche, erfordert jedoch viel Offenheit und aktive Mitarbeit von den Eltern. „Die Basis dafür ist ein gutes Vertrauensverhältnis“, weiß auch Kröner. Oft ist sie die einzige Schnittstelle zu anderen Versorgern, sozialen Einrichtungen, Ärzten vor Ort – und manchmal auch zu Rechtsberatung und Jugendamt. Das braucht Übersicht, vernetztes Denken und ist deutlich mehr, als Kinderkrankenpflege im Hausbesuch. Allein die gefahrenen Strecken der Regensburger Nachsorgeschwestern belaufen sich in diesem Jahr bereits auf 27.400 Kilometer.

Keine Frage: Die Sozialmedizinische Familiennachsorge erfordert viel Engagement, Empathie und Zeit. Und sie kostet Geld. Genau das ist aber das Problem. Gut ein Drittel der Kosten für die Betreuung muss extern finanziert werden, da die Krankenkassen die Familiennachsorge nicht komplett finanzieren. Auch in der Klinik St. Hedwig in Regensburg kennt man die Problematik: Nachsorgeschwester Katharina Kröner weiß, dass sie nicht kostendeckend arbeitet. Ihr Einsatz bei den Familien vor Ort wird zwar von den Kassen bezahlt, ist jedoch nur der sichtbare Teil ihrer Arbeit. Hinzu kommen oft lange Anfahrten sowie die Vor- und Nachbereitung für Dokumentation und Verwaltung. Kurz: Die Klinik St. Hedwig zahlt bei der Familiennachsorge drauf und könnte auf Dauer das Defizit nicht tragen wenn es die KUNO Stiftung nicht gäbe.

„Allein für St. Hedwig entsteht hier jährlich ein Defizit von rund 100.000 Euro“, fasst Dr. Hans Brockard das Dilemma zusammen. „Dabei ist die Familiennachsorge für viele Familien die einzige Chance, mit der Erkrankung ihres Kindes und den daraus resultierenden täglichen Herausforderungen umgehen zu lernen.“ Brockard ist Vorsitzender der KUNO-Stiftung, die das Angebot der Familiennachsorge massiv unterstützt und auch in Zukunft sichern möchte. Dafür hat die Stiftung kürzlich mit einem externen Partner ein Auto für die Nachsorgeschwestern finanziert – und auch 2019 soll das Defizit in der Familiennachsorge aufgefangen werden. „Damit KUNO hier auch weiterhin helfen kann, sind wir allerdings auf Spenden angewiesen“, weiß Brockard, zumal die Stiftung auch in vielen anderen Bereichen aktiv ist. Dennoch: Die Leistungen der Kassen kann die Stiftung auf Dauer nicht ersetzen. Es bleibt also abzuwarten, wann die sozialmedizinische, familienorientierte Nachsorge auskömmlich finanziert wird.

Der kleine Linus ist übrigens mittlerweile putzmunter und entwickelt sich prima. Nachsorgeschwester Katharina fährt nur noch selten zu der kleinen Familie – Linus und seine Mutter kommen dank ihrer Unterstützung heute im Alltag gut klar.

Wenn auch Sie Kindern wie Linus und ihre Familien unterstützen möchten, spenden Sie an die KUNO Stiftung

Begünstigter: KUNO-Stiftung Regensburg
IBAN: DE08 7502 0073 0371 4075 96
Verwendungszweck: Bunter Kreis KUNO +„Ihre Anschrift“