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Herzensprojekt der Familie Lála und der Hedwigsklinik

(19.12.2024)

Die ehemaligen Eishockeynationalspieler Joe und Jiri Lála übernehmen die Schirmherrschaft für die Spendenaktion „Kawasaki-Herzensprojekt“ an der KUNO Klinik St. Hedwig.

Kawasaki-Herzensprojekt
Jirí Lála, Joe Lála und PD Dr. Stephan Gerling sammeln fleißig Spenden für das Kawasaki-Herzensprojekt.

„So krank war Tim noch nie!“ sagt seine Mutter mit Tränen in den Augen. „Seit fünf Tagen hat er Fieber bis zu 40° C, er will nichts essen, nicht einmal Gummibärchen! Er muss dauernd brechen und wird gar nicht mehr richtig wach! Ich habe große Angst!“ Mit diesen Worten stellen die Eltern ihren zweijährigen Sohn im KUNO-Kinder-Notfallzentrum der Klinik St. Hedwig vor. Bei weiteren Untersuchungen zeigt sich, im Blut sind hohe Entzündungswerte und auch die Herz-Laborwerte sind auffällig. Im Ultraschall bestätigt sich der Verdacht, auch das Herz ist betroffen. Tims Herzkranzgefäße sind entzündet, er leidet an dem seltenen Kawasaki-Syndrom.
Beim Kawasaki-Syndrom kommt es zu einer Entzündung der kleinen Blutgefäße (Arterien) in allen Organen. Wird die Diagnose nicht oder zu spät gestellt und keine entzündungshemmende Behandlung eingeleitet, kann es zu einer Beteiligung der Herzkranzgefäße kommen. Das kann im schlimmsten Fall zu einem Herzinfarkt oder sogar zum Tod des Erkrankten führen.

„Weltweit existiert noch kein Testverfahren, mit dem die Diagnose sicher und einfach zu stellen ist.“ erklärt Privatdozent Dr. Stephan Gerling, Oberarzt und Leiter der Kinderkardiologie an der Hedwigsklinik. Hier betreut er seit fast 25 Jahren Patientinnen und Patienten mit Kawasaki-Syndrom. Zuletzt ist es ihm und seinem Ärzteteam der Kinderkardiologie gelungen, die Wand der Herzkranzgefäße mit Hilfe einer speziellen Ultraschalltechnik zu untersuchen. Dafür mussten die kleinen Patientinnen und Patienten bisher in speziellen Kinderherzzentren verlegt werden. „Mit unserer Regensburger Ultraschalltechnik können den Patienten belastende und aufwändige Untersuchungen erspart werden. Keine Röntgenstrahlung, keine Narkose, keine Schmerzen, denn eine Ultraschalluntersuchung hat keine Nebenwirkungen und kann beliebig oft wiederholt werden.“ zählt Dr. Gerling die Vorteile seiner neu entwickelten Ultraschalltechnik auf.

Seit vielen Jahren beschäftigt sich Dr. Gerling auch wissenschaftlich mit dem Krankheitsbild und ist Ansprechpartner im Zentrum Seltene Erkrankungen im Kindesalter der KUNO-Kliniken an der Universitätsklinik Regensburg. Im Zuge eines wissenschaftlichen Projekts wurde ihm ein spezielles und sehr teures Ultraschallgerät zur Verfügung gestellt mit dem er die Regensburger Ultraschalltechnik zur Auffindung des Kawasaki-Syndroms entwickelt hat. Doch jetzt ist das wissenschaftliche Projekt beendet und das 80.000 Euro teure Ultraschallgerät steht nicht mehr zur Verfügung.

Aus den Erlösen einer Kinderklinik kann ein so teures Ultraschallgerät allein nicht erwirtschaftet werden. So konnte Dr. Gerling die ehemaligen Eishockeynationalspieler Joe und Jirí Lála für das Spendenprojekt „Kawasaki-Herzensprojekt“ gewinnen. Für Joe Lála ist es eine Herzensangelegenheit Aufmerksamkeit für das Kawasaki-Syndrom zu wecken und dabei Spenden zu sammeln, da er selbst als Kind am Kawasaki-Syndrom erkrankt war. Aus dem Erlös der Spendenaktion möchte sich die KUNO Klinik St. Hedwig ein gleichwertiges Ultraschallgerät zur Früherkennung anschaffen.

„Es freut mich sehr, dass wir mit der Regensburger Ultraschalltechnik einen Weg gefunden haben unseren kleinen Patienten belastende Untersuchungen zu ersparen und Veränderungen des Herzens früh erkennen und behandeln können.“ betont Prof. Dr. Michael Melter, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin in der Hedwigsklinik, Direktor der Kinder-Uni-Klinik Ostbayern (KUNO) und Inhaber des Lehrstuhls für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Regensburg.

Wie geht es Tim heute? Er durfte vor Kurzem nach Hause. Aber er muss sich noch eine Weile schonen. Erst wenn sich die Entzündungen der Herzkranzgefäße gut zurückgebildet haben, darf er wieder in die Kindertagesstätte und auf den Spielplatz.

Spendenkonto: Klinik St. Hedwig Sparkasse Regensburg, IBAN DE04 7505 0000 0000 0008 02 BIC BYLADEM1RBG Stichwort: Kawasaki-Herzensprojekt
Wenn eine Spendenquittung gewünscht wird, bitte nach dem Stichwort noch der Hinweis „Quittung“ + Ihre aktuelle Adresse.