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Bayerischer Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek auf Visite in der KUNO Klinik St. Hedwig

(20.05.2022)

Experten des Frau-Mutter-Kind-Zentrums der Barmherzigen Brüder Regensburg geben Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek Einblicke aus erster Hand in die Themen Dualer Hebammenstudiengang, Kinderschutz und Post-COVID bei Kindern.

Auf Einladung der Landtagsabgeordneten Sylvia Stierstorfer besuchte der bayerische Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek am Freitag (20.05.2022) die KUNO Klinik St. Hedwig. Bei einem Rundgang durch das Frau-Mutter-Kind-Zentrum der Barmherzigen Brüder informierte sich der Minister zunächst über den Dualen Hebammenstudiengang, der im Herbst 2019 an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg startete. Er wird unter anderem in Kooperation mit dem Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg durchgeführt. Die Klinik St. Hedwig fungiert hierbei als verantwortliche Praxiseinrichtung auch für Studierende des Barmherzige Brüder Krankenhauses St. Barbara Schwandorf, des Barmherzige Brüder Krankenhauses St. Elisabeth Straubing, des Caritas-Krankenhauses St. Josef Regensburg und des Klinikums Neumarkt. 

Die angehenden Hebammen sind im klinisch-praktischen Teil ihrer Ausbildung im Kreißsaal, auf der Wochenbett- und Neugeborenen-Station, auf der gynäkologischen Station einschließlich OP sowie in der Neonatologie der Hedwigsklinik im Einsatz. Professorin Dr. Angela Köninger, Chefärztin und Direktorin der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, stellte heraus, dass das Team der KUNO Klinik St. Hedwig mit jährlich mehr als 3.500 Geburten auf einen besonders breiten Erfahrungsschatz zurückgreifen könne. Daneben zeichne die hohe fachliche Kompetenz der Hedwigsklinik ihr Status als größtes Perinatalzentrum Bayerns sowie als einziges universitäres Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe (Level 1) in Ostbayern aus. Durch Kooperationen mit Verbundpartnern der Barmherzigen Brüder und kleineren geburtshilflichen Abteilungen in der Oberpfalz haben die Studierenden zudem die Möglichkeit, Kreißsäle unterschiedlicher Versorgungsstufen kennenzulernen. Dadurch werde eine umfangreiche und bestmögliche praktische Ausbildung des Hebammenberufs ermöglicht, wie Astrid Giesen, Koordinatorin für die Praxiseinsätze der Studierenden und Eva Juraschko, Leitende Hebamme der Hedwigsklinik, dem Gesundheitsminister erläuterten. Für die Landtagsabgeordnete Sylvia Stierstorfer ist die Stärkung des Hebammenberufs in der Region schon lange eine Herzensangelegenheit. Sie fügte hinzu:

„Die Einführung der akademischen Hebammenausbildung war eine wichtige und richtige Entscheidung. Es freut mich sehr, dass Regensburg seit 2019 zu den Pionieren des Dualen Hebammenstudiengangs gehört. Hier wird den angehenden Hebammen das notwendige Fachwissen und die klinisch-praktische Erfahrung auf höchstem Niveau vermittelt. Die Klinik St. Hedwig stellt für den Studiengang an der OTH die meisten Praxisplätze zur Verfügung und leistet hervorragende Arbeit in der Praxisanleitung mit einem enorm motivierten Team. Das ist ein großer Gewinn für die Hebammenversorgung in unserer Region.“

Im Anschluss stellten Professor Dr. Michael Melter, Direktor und Chefarzt der Kinder-Uni-Klinik Ostbayern (KUNO) und stellvertretende Pflegedirektorin Janet Ring die interdisziplinäre Kinderschutzgruppe sowie das internationale Netzwerk SAVE (Support and treatment of traumatized children After ViolencE) der Klinik St. Hedwig vor. Beide dienen dem Zweck, Kindeswohlgefährdungen frühzeitig zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken. Die Kinderschutzgruppe arbeitet dabei eng mit externen Partnern wie beispielsweise Jugendämtern oder niedergelassen Ärzten zusammen. Im Rahmen von SAVE wurden auf wissenschaftlicher Basis Standardverfahren zum Vorgehen bei Verdacht auf einen Kinderschutzfall entwickelt. Durch mangelnde Kenntnisse des Gesundheits- und Sozialsystems ist insbesondere die Lebensqualität minderjähriger Migranten gefährdet. Ziel der Klinik St. Hedwig ist es daher, für jede Familie ein individuelles Hilfsangebot zu erstellen. Um im konkreten Fall Kinder und Familien gezielt unterstützen zu können, wird zudem das Personal der Hedwigsklinik anhand der Erkenntnisse beider Projekte entsprechend geschult. Ein Konzept, das auch beim Gesundheitsminister Anklang fand. Holetschek sagte:

„Es ist Aufgabe von uns allen, wachsam zu sein und zu reagieren, wenn wir das Kindeswohl gefährdet sehen. Deshalb finde ich es großartig, was hier an der Klinik St. Hedwig etabliert wurde. Denn klar ist: Die Gesundheit unserer Kinder ist unser höchstes Gut.“

Zuletzt erhielt Klaus Holetschek einen aktuellen Einblick in das Modellprojekt „Post-COVID Kids Bavaria“, mit rund 830.000 Euro gefördert durch die Förderinitiative Versorgungsforschung zum Post-COVID-Syndrom des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege. Projektleiter und Ärztlicher Direktor der Klinik St. Hedwig, Professor Dr. Michael Kabesch, erklärte dem Gesundheitsminister wie Kinder und Jugendliche, die von Post-COVID betroffen sind, wohnortnah und wenig belastend möglichst optimal versorgt werden können. Denn nicht nur bei Erwachsenen können nach einer SARS-CoV-2-Infektion Langzeitfolgen auftreten. Das bayernweite Modellprojekt „Post-COVID Kids Bavaria“ sucht nach den besten Therapiemöglichkeiten für Kinder und Jugendliche mit Long-/Post-COVID. Koordiniert wird das Netzwerk von der Klinik St. Hedwig aus.

Der bayerische Gesundheitsminister sagte nach dem Besuch im Frau-Mutter-Kind-Zentrum der Barmherzigen Brüder Regensburg:

„Mir ist der Erhalt und der Ausbau einer qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen wichtig. Insbesondere müssen wir dabei auch diejenigen im Blick haben, die an Corona-Langzeitfolgen leiden. Das von uns geförderte Modellprojekt ‚Post-COVID Kids Bavaria‘ ist einzigartig in ganz Deutschland und Vorbild für künftige Versorgungsstrukturen für das Post-COVID-Syndrom. Wir tragen damit ganz entscheidend zur Verbesserung der Diagnostik und der Versorgung von Corona-Langzeitfolgen bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bei. Ich freue mich, dass ich heute einen aktuellen Einblick in den Stand des Projekts erhalten habe. Die ersten Ergebnisse sind erfolgsversprechend.“