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Barmherzige Brüder: Erneut einziges selbsthilfefreundliches Krankenhaus Bayerns

(10.02.2017)

Die Selbsthilfefreundlichkeit des Krankenhauses Barmherzige Brüder Regensburg wurde zum zweiten Mal auf Bundesebene bestätigt. Keine andere Klinik in Bayern arbeitet bereits seit so vielen Jahren so eng mit Selbsthilfegruppen zusammen.

Regensburg (10.02.2017). Für die Krankenhäuser wird die Kooperation mit Selbsthilfegruppen immer wichtiger. Dies bekräftigt auch Dr. Heribert Stauder, onkologischer Oberarzt und Selbsthilfebeauftragter im Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg: „Selbsthilfeaktive sind Experten für ihre Erkrankung und verfügen daher über wertvolles praktisches Wissen, das den Lebensalltag der Betroffenen vereinfacht. Dies ergänzt sich perfekt mit der medizinischen Kompetenz eines Krankenhauses." Mit dem Projekt der Kooperation möchte das Krankenhaus Barmherzige Brüder daher für die Patienten ein Gesamtpaket zur Bewältigung der Erkrankung schnüren.

Patientenzufriedenheit fördern

Schon zum zweiten Mal verlieh die Bundesstelle für „Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen" dem Regensburger Ordenskrankenhaus die Auszeichnung „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus". Seit 2008 wird Selbsthilfe bei den Barmherzigen Brüdern groß geschrieben. Die jahrelange Arbeit wurde erstmals 2014 mit der Auszeichnung „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus"  honoriert.  „Wir unterhalten regelmäßige Kontakte mit 16 Regensburger Selbsthilfegruppen", erklärt Dr. Stauder. „Zudem pflegen wir einen engen Austausch mit der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe (KISS), die die Arbeit der Selbsthilfeaktiven im Raum Regensburg koordiniert." Regelmäßige Qualitätszirkel zwischen Krankenhausvertretern und Selbsthilfeaktiven finden seit 2013 statt. „Unser größtes Ziel im Qualitätszirkel ist es, Patientenbedürfnisse für ein selbständiges Leben nach dem Krankenhausaufenthalt mit der professionellen Krankenhausversorgung zu vernetzen", macht Lisbeth Wagner, pädagogische Mitarbeiterin von KISS Regensburg, deutlich. „Wir wollen den Patienten Informationen zur Bewältigung des Lebensalltags möglichst direkt im Krankenhaus zugänglich machen. So kann gesundheitsförderndes Verhalten durch Selbsthilfe gleich im Krankenhaus angestoßen werden."

Selbsthilfe fängt direkt am Krankenbett an

Die Deutsche Ilco, eine Selbsthilfegruppe für Darmkrebspatienten und Menschen mit künstlichem Darmausgang, ist beispielsweise fest in den Stationsablauf des Krankenhauses integriert. Die Selbsthilfeaktiven besuchen die Betroffenen am Krankenbett, wollen durch Gespräche Ängste abbauen und geben konkrete Hilfestellungen zur Bewältigung der Krankheit. Auch die Alzheimer Gesellschaft ist fest im Krankenhaus verortet und die Selbsthilfegruppe COPD & Lunge bietet wöchentlich als Ergänzung zur medizinischen und sozialrechtlichen Sprechstunde eine eigene Patientenberatung an. „Wie verstehen uns als aktives Netzwerk", so Lisbeth Wagner, „welche das Alleinsein mit der Krankheit durchbrechen will." Dr. Stauder ergänzt: „Durch unsere Kooperation mit den Selbsthilfeaktiven können wir Patienten mit ihren Erkrankungen und Bedürfnissen besser verstehen und unterstützen sie so bei der Bewältigung ihrer Erkrankung. Ziel ist es, die Kommunikation mit allen Beteiligten zu intensivieren und auszubauen."

Ende März veranstaltet der Qualitätszirkel Selbsthilfefreundlichkeit gemeinsam mit der bayerischen Selbsthilfekoordination Bayern e.V. eine überregionale Veranstaltung in der mit dem „Regensburger Modell" andere Kliniken für eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit der Selbsthilfe motiviert werden sollen.