Klinik für Kinderurologie
Urotherapie/Blasenschule
Was ist Urotherapie?
Urotherapie besteht aus verschiedenen verhaltenstherapeutischen Methoden zur Behandlung von Stuhl- und Harninkontinenz. Dabei werden den Kindern die Anatomie und die Funktionen des Körpers auf kindgerechte weise erläutert. Gemeinsam werden Verhaltensmuster analysiert und überarbeitet, Schuldgefühle abgebaut und Strategien entwickelt, um das "Problem Einnässen" selbst „in den Griff“ zu bekommen.
Urotherapeutische Instruktionen
Blasenfunktion
Die Anatomie und Funktion der Blase werden erläutert, dazu dient der Luftballon als Schaubild. Es soll ein Bewusstsein für die Körperfunktionen entwickelt werden, die unbewusst ablaufen. Gemeinsam versucht man die individuelle Funktionsstörung zu erarbeiten und ein Gefühl zu entwickeln, was das Kind selbst dagegen tun kann.
Die drei Ws
Anhand eines Arbeitsblattes wird ein richtiges Miktionsverhalten aufgezeigt, die drei Ws dienen als Hilfsmittel.
Wann gehe ich zur Toilette?
Wie oft gehe ich zur Toilette?
Wie gehe ich zur Toilette?
Trinktraining
Die 7-Becher-Regel erleichtert das Trinken am Tag, hierbei wird eine empfohlene Trinkmenge von 1 bis 1,5 Liter auf sieben Becher aufgeteilt und regelmäßig getrunken. Mit etwas Training schaffen es so auch Kinder die nicht gerne trinken ihren Flüssigkeitshaushalt auszugleichen. Abendliches Trinken von großen Mengen wird reduziert und die Urinausscheidung in der Nacht geht zurück.
Darmkontrolle
Obstipation ist eine der häufigsten Komorbidität. Mit dem Merkblatt "Darmkontrolle" wird die Ursache für eine Obstipation und Stuhlschmieren erläutert. Allgemein gültige Ernährungsempfehlungen werden besprochen, Hauptaugenmerk liegt auf einer ausgewogenen und zuckerarmen Ernährung. Auch ein regelmäßiges Stuhltraining nach den Mahlzeiten wird empfohlen.
Double voiding
Um Restharnmengen zu reduzieren, wird eine zweite Miktion empfohlen. Mit den Kindern wird besprochen, dass sie vor und nach dem Zähneputzen zur Toilette gehen sollen. Dies kann morgens und abends nötig sein.
Time voiding
Ein Miktionsaufschub soll vermieden werden, zusammen mit dem Kind werden regelmäßige Toilettengänge, angepasst an den Tagesablauf, erarbeitet. Gelegentlich kann eine Alarm-Uhr das Kind zusätzlich unterstützen die besprochenen Zeiten auch einzuhalten.
Wahrnehmungstraining
Die Aufmerksamkeit des Kindes soll auf seinen Körper und seine Ausscheidung gerichtet werden, mit Hilfe von Meditationsübungen oder kleinen Übungen wird das Kind unterstützt, sich seines Körpers bewusst zu werden. Das Blasenvolumen wird erspürt, Harndrang besser wahrgenommen.
Weitere Informationen über Urotherapie und zum Thema Einnässen finden sie unter: www.kontinenzschulung.de