Klinik für Kinderchirurgie und Kinderorthopädie

Ein neues Leben für Isatou

(18.01.2021)

Die siebenjährige Isatou aus Gambia kann seit ihrem dritten Lebensjahr keine feste Nahrung mehr zu sich nehmen. Der Grund: Eine ätzende Lauge hatte ihre Speiseröhre stark verletzt. Nur eine Operation ist die Lösung für ein Leben ohne Magensonde. Hilfe findet Isatou schließlich in Bayern. Eine Spendenaktion und die Kooperation mit der Regensburger Klinik St. Hedwig ermöglichen dem Mädchen die notwendige Behandlung.

Isatou Cham ist ein zierliches siebenjähriges Mädchen mit einem schweren Schicksal. Seit Isatou zwei Jahre alt ist, kann sie keine feste Nahrung mehr zu sich nehmen. Eine gefährliche Lauge hatte ihr als Kind die Speiseröhre verätzt. Seither lebt das Mädchen mit einer Magensonde. Die Beschaffung von verträglicher Nahrung ist in Isatous Heimat, der Region Kass/ Wolof in Gambia, sehr problematisch. Doch das Mädchen hat einen Schutzengel.

Hilfe kommt aus Landshut

Isatous Onkel Sainey arbeitet als Geselle in einem Raumausstattungsbetrieb im Landkreis Landshut. Der Geschäftsführer des Betriebs Thomas Schiekofer erfuhr vom Schicksal des Mädchens und kam sofort ins Handeln. „Sainey zeigte mir Bilder seiner Nichte und der schlecht gesetzten Sonde, die schmerzhaft aus ihrem Bauch ragte. Ich wusste, dass ich etwas tun musste“, berichtet Schiekofer. Da die Ermöglichung einer Behandlung für das Mädchen sehr teuer war, rief er ein Spendenprojekt ins Leben. „Ich habe über 1.200 Mails geschrieben und einen Artikel in der Zeitung veröffentlicht, um Geld für Isatou zu sammeln“, erzählt der gelernte Raumausstatter. „Ich wollte sogar einen eigenen Verein gründen, um Isatou eine Behandlung in Deutschland zu ermöglichen.“ Doch dann erhielt er Unterstützung. Durch eine Kooperation mit der Regensburger KUNO Klinik St. Hedwig und den zusammengekommenen Spenden durch die Caritas und der Hilfsorganisation „Ein Herz für Kinder“ konnten die Kosten für eine Behandlung getragen werden.

Behandlung in der Klinik St. Hedwig

Im Februar 2020 reiste Isatou zum ersten Mal nach Deutschland in die Klinik St. Hedwig. Dort wurde eine Spiegelung des Magens und der Speiseröhre durchgeführt. Die Voruntersuchung zeigte, dass eine größere Operation unumgänglich war, um Isatou ein Leben ohne Magensonde zu ermöglichen. Also wurde für Ende des Jahres ein Operationstermin angesetzt. „Unter Berücksichtigung der aktuellen Corona-Situation haben wir den Operationstermin frühzeitig geplant“, berichtet der Chefarzt der Klinik für Kinderchirurgie und Kinderorthopädie Priv.-Doz. Dr. med. Christian Knorr. In der Zwischenzeit wurde die Magensonde temporär erneuert.

Anfang Dezember wurde Isatou schließlich operiert. „Wir haben den unteren ‚verätzten‘ Anteil der Speiseröhre entfernt und den Magen als Schlauch umgeformt und nach oben gezogen, um ihn am oberen Teil der Speiseröhre anzuschließen“, erklärt Knorr.

Zuversicht auf eine Genesung

Die Operation verlief sehr gut und Isatou konnte sich gut vom Eingriff erholen. Da das Mädchen die letzten Jahre den größten Teil über die Magensonde ernährt wurde, musste es mit Unterstützung einer Logopädin wieder selbstständig Essen und Schlucken lernen. In den kommenden Wochen sind weitere regelmäßige Untersuchungen geplant. „Die Heimreise ist daher abhängig von den Kontrolluntersuchungen“, so Knorr. Doch Isatous Ärzte sind zuversichtlich, dass alles weiterhin positiv verläuft. Bis zu ihrer Heimreise wohnt Isatou mit ihrer Familie bei Thomas Schiekofer. Er ist sichtlich stolz auf das Mädchen und freut sich über den guten Verlauf: „Sie ist wirklich eine tapfere Kleine.“

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