Pränataldiagnostik und Pränatale Medizin
Zwei bis vier Prozent aller Kinder kommen mit angeborenen Fehlbildungen zur Welt. Eine qualifizierte Ultraschalldiagnostik kann heutzutage einen Großteil der schwerwiegenden Fehlbildungen bereits vor der 24. Schwangerschaftswoche aufdecken und damit rechtzeitig eine optimale Betreuung sicherstellen.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Als universitäres Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe (Level 1) arbeiten in unserer Klinik Geburtshelfer, Kinderärzte, Kinderchirurgen und Kinderurologen eng zusammen. Vorzeitig Ihre Schwangerschaft durch einen Kaiserschnitt zu beenden, ist nur in wenigen Fällen nötig. Die meisten Frauen können ihr Kind trotz bestimmter Fehlbildungen auf natürlichem Weg zur Welt bringen.
Herz- und Gefäßfehlbildungen am häufigsten
Angeborene Herz- und Gefäßfehlbildungen sind die häufigsten Fehlbildungsformen überhaupt. Schon während der Schwangerschaft und bei der Entbindungsplanung ist es wichtig, dass unmittelbar nach der Geburt erfahrene Kinderkardiologen die betroffenen Kinder untersuchen und ggf. weitere Schritte in die Wege leiten. Die Geburt sollte daher immer an einem Perinatalzentrum erfolgen.
First-Trimester-Screening
Das sogenannte First-Trimester-Screening ist eine nicht-invasive Methode, um das individuelle Risiko einer Chromosomenstörung beim Ungeborenen abzuschätzen. Zwischen der 12. und 14. Schwangerschaftswoche führen wir hierzu eine detaillierte Ultraschalluntersuchung durch, messen die sogenannte Nackenfalte und bestimmen Hormone aus dem mütterlichen Blut. Wir berücksichtigen das mütterliche Alter und die erhobenen Messwerte, so dass sich individuell ein kalkuliertes Risiko berechnen lässt. Dies kann Ihnen als werdenden Eltern die Entscheidung für oder gegen eine invasive Pränataldiagnostik, wie beispielweise die Fruchtwasseruntersuchung, in vielen Fällen erleichtern.
Fetale Herzrhythmusstörungen
Fetale Herzrhythmusstörungen sind häufige und in der Regel harmlose Veränderungen. Sie lassen sich meist auf eine Unreife des Nervenreizleitungssystems zurückführen. In seltenen Fällen kommt es jedoch bereits im Mutterleib dazu, dass die Pumpfunktion des Herzens sich abschwächt und sich Wasser in bestimmten Körperregionen einlagert. Hier kann es erforderlich werden, Ihnen als Mutter eine medikamentöse Therapie zu verabreichen, die über die Plazenta (transplazentar) den Organismus Ihres Babys erreicht. Damit kann versucht werden, den Herzschlag Ihres Kindes zu normalisieren.
Invasive Diagnostik
Diese Untersuchungsmethoden sind speziellen Fragestellungen vorbehalten. Durch eine Entnahme von Fruchtwasser kann z.B. im Rahmen bestimmter mütterlicher Infektionen, wie z.B. Ringelröteln, Cytomegalievirus oder Toxoplasmose erkannt werden, ob das Ungeborene ebenfalls von einer Infektion betroffen ist. Auch eine Untersuchung auf Chromosomenstörungen kann dadurch erfolgen.

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